Wie mache ich meine Stadt durch digitale Lösungen lebenswerter? Über 100 Software-Entwickler und Stadt-Visionäre erarbeiteten dazu am 27. und 28. September wieder Prototypen beim achten MÜNSTERHACK. Den ersten Platz belegte ein KI-generierter Info-Podcast, der Politik
niedrigschwellig zugänglich macht.
Mit seiner achten Auflage ist der Hackathon mittlerweile eine Institution in der deutschen „CivicTech“-Szene. Mit über 200 Hackerinnen und Hackern hat sich zum dritten Mal in Folge eine Rekordzahl für die Teilnahme beworben. Über 100 von ihnen haben über das Wochenende Prototypen und Lösungen für das smarte Münster von Morgen entwickelt. Unterstützt wurden sie dabei von 11 Mentorinnen und Mentoren mit besonderer Expertise in Themen wie künstlicher Intelligenz, Data Science, Programmierung und mehr.
Eine hochkarätige Jury, bestehend aus viadee Vorstandsmitglied Rita Helter, Birgit Neyer, Erste Landesrätin des Landwirtschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Inga Zeisberg, Leiterin der
Stabsstelle Digitale Bildung der Stadt Münster, Marcus Loskant, Vorstand der LVM Versicherung, Ingmar Helmers, Geschäftsführer cronos automation und Dr. Thomas Haiber, Leiter Konzernservices und Governance der Stadtwerke Münster, vergaben die mit 1.000, 500 und 250 Euro dotierten Plätze 1 bis 3. Bewertet werden die Ergebnisse beim MÜNSTERHACK 2024 nach den Kriterien Innovationsgrad, Wiederverwertbarkeit, soziale und ökologische Nachhaltigkeit, Umsetzbarkeit für Münster und das Münsterland und der Qualität der Abschlusspräsentation.
Über 200 Zuschauende verfolgten bei der Abschlussveranstaltung in der Mehrzweckhalle der Stadtwerke Münster die Abschlusspitches, also die Vorstellungen der erarbeiteten Lösungen. Auch ein Publikumspreis wurde vergeben, den in diesem Jahr das Team „Corndex“ gewann. Mithilfe einer App, die dynamische Bierpreise in allen Kiosken der Stadt anzeigt, soll die Lautstärke beim Cornern eingedämmt und Anwohnende zufrieden gestellt werden.
Die folgenden Teams wurden ebenfalls ausgezeichnet:
- 1. Platz: Münster interessiert’s – ein KI-generierter Info-Podcast, der die Politik niedrigschwellig zugänglich macht. Direkt aus dem Ratsinformationssystem wird je nach Interessen ein individueller Podcast generiert.
- 2. Platz: Stay Guide – eine Web-App, die den Einbürgerungsprozess verständlicher gestaltet und Schritt für Schritt in verschiedenen Sprachen durch den Prozess führt. Integriert ist eine Übersetzungsfunktion mithilfe von ChatGPT, um die Informationstexte in verständlicher und
leicht verständlicher Sprache anzeigen zu lassen. - 3. Platz: Busbonus – Busbonus möchte die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver gestalten. Orientiert and dem Prinzip vom „Stadtradeln“ hilft das „Stadtbusseln“ mithilfe von Gamification dabei, Punkte zu sammeln und in Prämien umzuwandeln.
- Mentor:innenpreis: In diesem Jahr geht dieser Preis genauso wie der Publikumspreis an das Team Corndex. Sie möchten den Lärm beim beliebten Cornern mithilfe einer App und dynamischen Bierpreisen eindämmen, damit Anwohnende wieder in Ruhe schlafen können. Je nach Lautstärke steigen und sinken die Bierpreise.
Alle Teams haben auch nach dem Münsterhack die Möglichkeit, sich auf das „Solution Enabler Programm“ des Hackathons zu bewerben, um für sechs Monate weitere Unterstützung aus dem Kreis der MÜNSTERHACK-Organisatoren zu erhalten. 2023 erfolgreich für das Programm beworben hatte sich auch das Team „1648 Reloaded“ mit dem Update für den LWL-Spieletisch, das beim 8. MÜNSTERHACK nun den Nachgeha(c)kt-Preis gewann. Dieser Preis zeichnet seit 2018 die Idee des Vorjahres aus, die nachhaltig weiterentwickelt und zum Nutzen der Stadt umgesetzt wurde. Der Spieletisch im LWL-Museum in Münster, der die Verhandlungen des Westfälischen Friedens interaktiv erlebbar macht, war vier Jahre lang außer Betrieb. Dank der Initiative des MÜNSTERHACKS und des Technologieunternehmensunternehmens Rosen Group wurde der Tisch innerhalb weniger Monate technisch aktualisiert und mit einer nachhaltigeren Nutzungsmöglichkeit ausgestattet. Seitdem können Besuchende wieder die historischen Friedensverhandlungen spielerisch erleben (mehr Infos auf der Website des LWL-Museums).
Für die Durchführung des 8. MÜNSTERHACK wurde zum zweiten Mal eine Quote für Geschlechterdiversität festgelegt. Der Anspruch des „Civic Hackathon“ ist, die Stadtgesellschaft im Teilnehmerfeld so weit, wie für so eine spezialisierte Veranstaltung möglich, zu repräsentieren. Mit über 30% weiblichen Teilnehmerinnen in diesem Jahr wurde die festgelegte Quote von 25% sogar übertroffen und stellt wieder eine Verbesserung zum Anteil des Vorjahres dar (3%). Auf dem Weg zu mehr Diversität im Teilnehmerfeld ist dies für die Organisatoren des Münsterhacks ein wichtiger erster Schritt.
Oberbürgermeister Markus Lewe, Schirmherr des MÜNSTERHACK, sieht die Veranstaltung auch im 8. Jahr inzwischen als festen Bestandteil der Innovationslandschaft: „Diese Veranstaltung ist mittlerweile weit über die Grenzen Münsters hinaus bekannt. Wir sind damit ein Vorbild für viele andere Städte und das zu Recht: Der MÜNSTERHACK bringt auf einzigartige Weise Kreativität, Technologie und Gemeinschaft zusammen und treibt die digitale Zukunft unserer Stadt voran.“