ÖPNV im Wandel der Zeit

14. September 2019

Eins ist sicher, die ÖPNV Ära der ausgereiften Diesel-Technologie neigt sich dem Ende entgegen. Bei fast allen Verkehrsbetrieben werden anstatt Dieselfahrzeugen sukzessive Elektrobusse angeschafft, um den innerstädtischen CO2 Auflagen gerecht zu werden. Da die bereits vorhandenen Dieselfahrzeuge in der Regel über Fördermittel angeschafft wurden, die Investition daher Bindungsfristen unterliegt und die Elektrofahrzeuge fast doppelt so teuer sind wie die bisherige Technologie, wird sich der Austauschprozess bei vielen Verkehrsbetrieben bis ins Jahr 2030 hinziehen.
Häufig muss erst einmal die Infrastruktur zum Betreiben von Elektrobussen geschaffen werden, wie die Stromversorgung und Ladeinfrastruktur. Die Werkstätten müssen sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen, keine Verbrennungsmotoren mehr, dafür aber neue Technologie z. B. auf dem Fahrzeugdach, andere gesetzliche Vorgaben, und viele weitere.
Linienlängen und die Geländetopologie sind entscheidende Faktoren für die Auswahl von Ladepunkten und Fahrzeugtechnologien. Als Beispiel setzt Münster zukünftig bei längeren Linien auf die Brennstoffzelle und deren Wasserstoff-Technologie.

Das Entwicklerteam der items erlebt gerade die Umstrukturierung der eigens betreuten Softwarekomponenten in den Punkten:

  • Planungssoftware: Ladepunkte, Ladezeiten und Reichweiten müssen implementiert werden
  • Fahr- und Dienstplan: Pausenzeiten, Infrastruktur und Ladepausen müssen kalkuliert werden
  • Personaldisposition: Dienste anpassen, Ladezeiten, Pausenzeiten, Ablösungen, etc.
  • ICTS (Leitstellensoftware): Integration zur Anzeige vom Fahrzeugreichweiten und Zuständen
  • Betriebshof Management Software: Busspuren mit Ladeinfrastruktur, Fahrzeug- Zuweisungen etc.
  • Werkstattsoftware: Infrastruktur, Elektro-Bus-Technologie, Batteriemanagement, Betriebsmittel etc.

Dabei gab es schon einmal elektrisch angetriebene Busse. Dies war eine Infrastruktur für O-Busse und/oder STRAB und bei unseren Kunden vor vielen Jahren schon einmal vorhanden:

  • Münster: 1949 OBus-Betrieb bis 1962 / 1901 Straßenbahn-Betrieb bis 1954
  • Lübeck: 1881 Straßenbahn-Betrieb bis 1959
  • Kassel: 1944 OBus-Betrieb bis 1962 / 1877 Straßenbahn-Betrieb bis heute

An unserem Standort Solingen (noch ohne items-ÖPNV-Unterstützung), weiteren Städten wie Esslingen und Eberswalde oder in Österreich (Salzburg, Linz) gibt es heute noch den OBus-Betrieb.
Denken wir auch an die geniale Erfindung der Schwebebahn im Wuppertal, die 1901 eröffnet wurde und heute noch täglich über 80.000 Menschen elektrisch befördert.
Aufgrund des politischen Willens und dem Pariser Klimaabkommen wird der elektrisch angetriebene Bus sicher in den nächsten 10 Jahren zum alltäglichen Bild in den Innenstädten gehören.
Wir freuen uns, dass wir im Zuge der Digitalisierung nach den div. (((eTicketing-Projekten diesen Wandel miterleben dürfen und versuchen, unsere Kunden und Hersteller bestmöglich zu unterstützen.

Ein Beitrag von Peter Kohnke, Leitender Berater Anwendungen und Prozesse bei der items GmbH

Aktuelle Beiträge

itemsbloggING

Die Problematik der Kundenanlage aufgeschlüsselt – welche Vorschläge gibt es nach der Urteilsbegründung des BGH?

Die Kundenanlage, wie sie im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) §3 Nr. 24 und 16 definiert war, ebnete den Weg für viele Quartierskonzepte und Mieterstromprojekte in Deutschland. Eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom November letzten Jahres brachte das Konzept ins Wanken (s. ENWIKO 05/2025). In diesem Artikel haben wir für Sie alle

Weiterlesen »
itemsbloggING

Morgen war schon gestern – warum wir die Debatte über das Gelingen des ETS 2 in den Kommunen jetzt beginnen sollte

Seit 2005 bepreist das EU-Emissionshandelssystem (EU-ETS) als weltweit erstes marktwirtschaftliches Instrument Treibhausgas-Emissionen in der Schwerindustrie und im Energiesektor und schafft gleichzeitig Anreize für klimafreundliche Innovationen. Mit Erfolg: Die CO2-Emissionen sind seither um 48 Prozent gesunken. Ab 2027 soll das ETS 1 im Industrie- und Energiesektor um einen neuen Emissionshandel ETS

Weiterlesen »
itemsbloggING

Monitoring des SmartMeter-Einbaus – Mehr Transparenz im IM4G-Prozess 

Monitoring des SmartMeter-Einbaus – Mehr Transparenz im IM4G-Prozess Die Einführung intelligenter Messsysteme (SmartMeter) ist ein zentrales Thema für viele Energieversorger und ein zentraler Baustein der notwendigen Energiewende. Der Einbau und Wechsel der Zähler ist jedoch mit komplexen Prozessen verbunden, die eine Vielzahl von Akteuren und Systemen involvieren. Gerade beim Monitoring

Weiterlesen »